Wir wurden von allen für verrückt erklärt, was wir anscheinend auch sind. Denn nach dem wir am Samstag noch bis 17:00 Uhr gearbeitet hatten, haben wir uns ins Auto geschwungen und sind in Richtung Süden gefahren. Wiebke wollte erst aus Versicherungsgründen nicht fahren, hatte sogar ihren FS vergessen, haben wir natürlich noch geholt. Ich war ganz froh, dass sie dann nicht mehr vom Steuer lassen wollte, denn ich war doch ziemlich müde.
Als wir dann gegen 2:30 Uhr morgens am Ziel angekommen waren, hatten wir einen neunstündigen Arbeitstag, einen Stau auf dem highway nachts um 23:30 Uhr, wo Wiebke ziemlich nervös wirkte, ein Abendessen bei Mäcces und eine knapp neunstündige Fahrt hinter uns, da kann man sich bestimmt vorstellen, dass wir ziemlich fertig waren. Also haben wir rasch das Nachtlager aufgebaut.
Soll heissen, Rücksitze vorgeklappt, Iso-Matten, Decken und Schlafsäcke ausgebreitet. Ja wir haben im Auto geschlafen und was soll ich sagen, es war recht komforabel, wir konnten ausgestreckt liegen, hatten nach beiden Seiten noch Bewegungsfreiheit und wir hatten ein Dach über dem Kopf, denn es regnete, wie so oft.
Als sich am nächsten Morgen der Parkplatz immer mehr füllte, war das das Zeichen zum Aufstehen. Gesagt, getan, kurz frischgemacht und ab zum Buchen und Frühstück.
So langsam trudelte auch unsere Gruppe für the black abyss ein. Wir waren insgesamt sieben, zwei aus Australien, zwei Schweizer, einer Venezuela und wir beide.
Nach dem Training für´s Abseilen ging´s dann in die Höhle.
Es war natürlich nass und kalt da unten, ach ja und dunkel. Beim flying fox wurde ein interner Contest im Schreien durchgeführt. Und wer war total leise, genau, die Wiebke, deswegen hing sie am Zielpunkt noch ein wenig in der Luft, da wir nicht mitbekommen haben, dass sie schon da war. Es war fantastisch durch eine solche Höhle zu schweben und nur die glühenden Würmchen, was ja eigentlich Fliegen mit einem langen Fangarm sind, an der Decke leuchteten den Weg.
Als wir nach einer kleinen Stärkung durch heisse Schoki und Kuchen dann auf einem Gummireifen, ca. vier Meter, ins kalte Wasser, ca 10-12°C, gesprungen sind, war dann alles egal.
Zu der Kälte kam dann auch noch die recht starke Strömung, aber mit Bewegung und Zusammenbleiben haben wir auch das gemeistert. Aus irgendeinem Grund wurde ich von Troy und Andy, welche unsere guides waren und sichtlich Spass an ihrem Job haben, so lange man sie nicht an das schöne Sonnenlicht über uns erinnert, zum internen leader gemacht. Sie haben scherzhaft gesagt, weil ich deutsch bin. Jedenfalls sollte und bin ich seit dem immer vorgegangen. Manchmal war das schon etwas scarry, da es für mich ja unbekanntes Terrain war, aber was geht nicht alles mit Vertrauen.
Ein paar von uns sind dann noch durch kleinste Felsspalten, wo nur der Kopf über Wasser war geschwommen, um durch einen Wasserfall durchzutauchen.
Nach knapp viereinhalb Stunden war dieses Abenteuer dann zu Ende und wir konnten die warme Dusche und anschliessend das heisse Süppchen geniessen.
Gesamt betrachtet war´s der absolute Wahnsinn und sehr beeindruckend, also nur zu empfehlen.
Die beiden Schweizer, wo ich mich leider nur an ihren Namen erinnern kann, sie heisst Manuela, dürfen aus irgendwelchen Gründen kein Travel&Work betreiben, was sehr zu bedauern ist, denn so dürfen sie nur maximal drei Monate hier bleiben. Und da die schon fast rum waren, haben sie ihre "Küche" im Van ausgeräumt. So haben wir Reis, Nudeln und Knobi abgestaubt. Was aber am wichtigsten war, wir haben auch lecker Schweizer Schoki bekommen.
Dann wurde es allerdings auch schon Zeit für den Rückweg, immerhin hatten wir ja noch ´ne lange Fahrt vor uns. Auf dieser Rückfahrt war Wiebke wiedermal fast nicht vom Steuer zu bekommen. Wir legten noch einen Zwischenstopp zum Pippimachen ein. Warum ich das erwähne, naja es war eine Toilette von Hundertwasser.
Und noch ein highlight, auf der Fahrt hab ich mein erstes Opossum überfahren. Diese kleinen knuffigen Dinger sind echt suizidal veranlagt, denn es ist mir einfach vor´s Auto gesprungen.
Völlig müde aber glücklich sind wir dann nach knapp zehn Stunden "zu Hause" angekommen. Diesen Ausflug habe ich sehr genossen.
An diesem Wochenende ist mir aufgefallen, dass ich Wiebke jetzt schon vermisse, ihr Dasein und ihr gesamtes Wesen ist sehr wohltuend.
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