Mittwoch, 13. Juli 2011

Letzter Mainstreet-Lodge-Tag


An Ausschlafen war heut nicht zu denken, denn es ist Autokauf angesagt, juhu...
Da Gereon allerdings in Kerikeri ist, und es nur einen Bus dorthin gibt, der 8:00 losfährt, war um 7:00 die Nacht vorbei. Schön, dass Gereon alles so kurzfristig organisieren konnte, denn ich hatte gestern erst bescheid gegeben, dass ich heut das Auto abholen werde. Er hat es gewaschen und vollgetankt, ohne weiteres ein Bett in Kerikeri bekommen und alle Sachen, also sprich die Campingausrüstung für mich gepackt.
Das Wetter hier ist schon krass, heftiger Regen gepaart mit strahlendem Sonnenschein kurios, aber wahr. Dafür sind die Kleinkinder weltweit anscheinend alle gleich in ihrem Verhalten. Wenn sie, in diesem Fall in kleiner Maorijunge von vielleicht fünf Jahren, schüchtern aber neugierig hinter ihrem Sitz bzw ihrer Mutter vorschielen und sich immerwieder in Sicherheit zurückziehen, aber letztendlich siegte doch die Neugier, was der alte, fremde Kerl dahinten mit seinem Buch macht. Und man muss automatisch schmunzeln, wenn man in solch funkelne Knopfaugen schaut.
Aber zurück zum Objekt der Begierde. Es handelt sich um eine Volvo 960, BJ ´93 und ein Kombi, sodass ich bequem auch dain schlafen kann. Zusätzlich sind auch noch zwei selbstaufblasende Isomatten, drei kuschlig-warme Decken, ein Zelt und eine Campingasurüstung vom Gaskocher bis zum Löffel im Preis mit inbegriffen. Das alles für 2.500 NZD, da kann man nicht meckern, ein fairer Preis, ein tolles bargane...


Und das hat alles so gut geklappt, perfektes timing, so kann ich mit Wiebke ab morgen individuell und unabhängig reisen...
Auf dem Rückweg hatte ich eine entspannte Fahrt entlang der Küste bei herrlichstem Sonnenschein, also gleich mal das Sonnendach geöffnet und den Wind um die Haare pfeifen lassen.
Zurück im Hostel herrschte irgendwie eine strange atmosphere...
Für den heutigen Abend war ein Buffet geplant, quasi ein leaving-dinner für die letzten worker hier im Hostel. Wir als picker wollten zusammenlegen, was wir auch taten, nur Surena hat ihr eigenes Ding gemacht, was ja völlig legitim ist. Nur waren alle anderen darüber verwundert und haben mich zu ihr geschickt, dies zu besprechen. Das wurmte mich ehrlich gesagt etwas, ich mein, alle haben einen Mund und sind des Englischen mächtig...             
Da ich, durch die kurze Nacht müde war, hat man mir diese leichte Aufregung auch optisch angesehen und prompt wurde ich als Zicke abgestellt, ich mein, wenn schon, dann doch Bock, soviel Zeit muss sein. Dies drückt natürlich die Laune und wie ich nunmal bin, regte mich das noch mehr auf... Nun wollten wir los zum Einkaufen, alles war starklar, aber wie ich in solchen Situationen nunmal bin, nervte es mich, sich Tati unbedingt noch mal umziehen und sich zurecht machen musste, hallo wir gehen nur einkaufen, und dann nochmal zurück, Jacke vergessen, ohhboahh!!!
Dann ging der Diskurs im pack´n save weiter und mir wurde schlechte Laune eingeredet, wobei Tati immer schön das von Wiebke bereits gesagte wiederholte, da hat man keine Chance. Wir hatten ein Limit gesetzt, doch die Preise hatten was dagegen, so wurde alles um 1 NZD teurer pro Person, aber hallo, wir reden über 0,50€ das ist doch echt Wahnsinn, da so ein Stress zu veranstalten, an unserem letzten gemeinsamen Abend. Schade, dass ich mich darüber aufregen muss, da muss ich wohl noch ein wenig an mir arbeiten und mich unter Kontrolle haben... calm down Andy...
Irgendwie hatte ich Tatjana an diesem Tag gefressen, aber für eine Bänkerin stellt sie sich manchmal echt, naja sagen wir mal an. Sie brauch zum Kauf eines Autos etwas mehr Geld, hat auf dem hiesigen konto aber zu wenig und vom dt. kann man nur limitiert abheben, also was macht man da?, richtig, jeden Tag ans Limit gehen und dann hier einzahlen, bis der gewünschte Betrag erreicht is, da sollte man als Bankkauffrau doch eigentlich drauf kommen können. ABER lassen wir das jetzt, einmal, okay zweimal durchgeatmet und Schwamm drüber.
Nun wurde gekocht und da sagten mir auch  die pommies es herrsche schon den gesamten Tag irgendwie bad mood, und sie meinten nicht mich. Vielleicht angespannte Stimmung, da Abschiedsstimmung?!?
Das Buffet sah dann echt lecker aus.



Ein riesen Salat von den pommies,

Spaghetti Bolo von Tatjana und Daniel,

Lasagne Vegetarian von Surina,


und warmer Apfelstrudel mit Vanillesauce von Wiebke und mir, hinzu kam noch Roast beef, pork mit mintsauce und eine Pavalova, ein Eischaum-Dessert von Allen und Claire.
Jeder hatte was zu Trinken und es wurde doch noch ein relativ angenehmer Abend, der aber nochmals getrübt wurde, da Claire einfach noch zwei worker von Pack ´n Save eingeladen hatte ohne uns zu fragen, immerhin haben wir bezahlt und gekocht, und es war unser leaving-dinner, das war nicht gut, da waren wir uns alle einig.
Leider gab es auch etwas weniger smalltalk als gedacht, alle haben gegessen und dann war´s schon wieder rum.
Ich sass zwischen Claire und Allen und damit in der Falle, denn na klar fragten sie mich nach meinen nächsten Vorhaben. Da sie aber nicht wissen durften, dass Wiebke und ich noch weiter bei Rob arbeiten werden, musste ich etwas tricksen. So hab ich unsere Pläne, welche ja wirklich bestanden, Tongario-crossing und Waitomo Caves z.B., etwas verzehrt dagestellt. Doch eine kleine Notlüge blieb mir nicht erspart, denn Claire wunderte sich, warum wir schon so früh, 7:30 aufbrechen wollten, tja, es is ein langer Weg...
Zusätzlich hat mir Allen auch noch einen Job hier im Hostel angeboten, Malerarbeiten, Teppiche wechseln und noch vieles mehr. Und wie´s der Zufall so will haben sie auch noch eine WOOFing-Adresse für mich. Mal sehen, wie ich das alles unter einen Hut bekomme, schliesslich geht´s jetzt erstmal für drei Wochen bei Rob weiter...
Die beiden werden den trubel im Hostel vermissen, jetzt wo keiner mehr da ist, sie werden sich zwar eine Woche über die Ruhe freuen, dann aber wird sich eine gewisse Sehnsucht einstellen, so sagten sie zumindest. Eigentlich wollen sie das Hostel aber verkaufen, scheint sich wohl doch nicht so zu lohnen, oder is zu viel Stress, aber das ist es doch immer, wenn man sein eigener Herr ist...

Gute Nacht

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