Wiebke wirkte heut zwischen den Bäumen richtig aufgelöst, glücklich und voller Freude und Neugier, was das neue Ziel ihrer Weltreise, Australien, für sie bieten wird. Ich freu mich für sie, zumal wir wegen der Aschewolke aus Chile die letzten Tage gebangt haben, okay sie mehr als ich, ob sie überhaupt fliegen kann.
Zum Abschied haben wir bei uns zu Hause, das klingt komisch und saugut zugleich, also hier bei Lorraine (endlich weiss ich wie man´s schreibt, nach drei Anläufen) und Rob ein leaving-BBQ veranstaltet. Geladen und auch gekommen waren natürlich Lorraine und Rob, sowie Jitka und Kamil.
Rob hatte ein paar kebabs, also Spiesse, und wir Tomate mit Feta und eigentlich geröstete Sonnenblumenkerne, diese sind allerdings auf mysterioser Weise verbrannt, und die beiden Tschechen haben Kumara und eggfruit(Aubergine) und dazu garlicbread ( verdammt, hab grad Tränen im Auge und das liegt nicht am Knobi), als starter vorbereitet. Um den Hauptgang hat sich jeder selbst gekümmert, wie z.B. in unserem Fall selbstmariniertes Currychicken. Und zum Dessert hat Lorraine neben Obstsalat eine wunderbar leckere Pavalova, eine Süssspeise aus Eiweissschaum und Zucker, gezaubert. fantastico...
Da fällt mir ein, ich sollte mehr Sport treiben, oder wenigstens weniger essen, oder beides, denn ich hab hier knappe ... zugelegt. mir geht´s echt zu gut, was die Ernährung betrifft, ist aber auch ein zu tolles und wichtiges Hobby.
Es war ein sehr schöner, weil unterhaltsamer und lustiger Abend.
Phasenweise mit steinzeitlicher Rollenverteilung.
Die Herren der Schöpfung haben sich um´s Essen am Grill gekümmert, |
während die Ladies gemütlich tabletalk betrieben. |
Nun ist auch der Wiebke-Abschnitt meines Lebens vorbei. Aber juhu, erstmal nur auf der Orchard, denn morgen gibt´s nochmal einen ganzen Tag Nachschlag in Auckland. Der wird richtig genossen, mit Filmgucken im picturetheater, schick Essengehen und mit einem Glas Wein ausklingen lassen.
Am Freitagmorgen musste ich natürlich erstmal inne Werkstatt, da das Schiebedach ja wieder geschlossen werden muss. Die Werkstatt meines Vertrauens befindet sich natürlich in Deutschland, aber Rob hat mir seinen Bruder empfohlen, gut wenn man VitaminB hat.
Dort hatten sie aber leider keine Zeit für mich, da zu viele Aufträge. Also einmal um´n Block ab ins Elektrofachgeschäft. Hier bediente man mich sofort und mit vereinten Kräften ging´s dann auch zu, just in time, denn es begann heftig zu regnen.Das ganze hat ca. zehn Minuten gedauert und und mich um lediglich 10,-NZD ärmer gemacht, undenkbar in Deutschland.
Die vier Stunden nach Auckland waren ein Wirrwahr aus gedankenversunkenes Geradeaus-Starren, Sehnsucht, Angst vor und gleichzeitge Freude auf Neues, etwas Traurigkeit und Lachen.
Nach ein paar organisatorischen Dingen haben wir den letzten gemeinsamen Abend gestartet.
Auf der Suche nach einem passenden Restaurant, entspannt durch die Läden schlendern. Im Hafen sind wir dann fündig geworden. Wiedereinmal hat sich herausgestellt, Italiener sind der Renner. Wir haben uns bei köstlichen Meeresfrüchten und Rosé bestens unterhalten, wenn da nicht das Kino gewartet hätte, hätt´ ich glatt die Zeit angehalten, um diesen Augenblick zu konservieren. Beide hatten wir ein Leuchten in den Augen, denn bei ihr hab ich das gesehen und bei mir geh ich einfach mal davon aus, also wir haben uns wohl gefühlt. Nach dem Kino wurden bei einem Gläschen Wein noch die letzten Fotos ausgetauscht.
Am nächsten Morgen ab zum Flughafen.
Die Aschewolke schien verschwunden und auch sonst lief alles reibungslos, ausser dass Wiebke einem Drogentest unterzogen wurde, Backpacker halt. Es war echt schwer Abschied zu nehemen, da ärgert es mich, dass ich ein so emotionaler Mensch bin. Denn Wiebke hatte das einzig richtige gemacht, kurz und schmerzlos und viel zu früh. Hab natürlich meine "Job" bis zum Ende durchgezogen und aufgepasst, dass der Flieger auch ordnungsgemäß abhebt.
Tat er. |
Mach´s gut Wiwi.
Verdammt werde ich ihre Gesellschaft vermissen, aber hallo. So eine Menschen trifft man nicht all zu oft. Ich muss zugeben, mensch..., ich bin froh wie es kam, denn es hat sich eine echt tolle und humorvolle Freundschaft entwickelt, welche ich nicht mehr missen möchte. Wir werden auf jeden Fall über diese Reise hinaus in Kontakt bleiben, zumindest von meiner Seite aus und ich wage zu behaupten, nein ich weiss, sie sieht es genauso. Mit ihr kann man sich intensiv seriös unterhalten, Kultur schauen, lenzen und prima rumalbern, sprich das Leben geniessen. Ich würde mit ihr Pferde stehlen. Nun wo sie nach Australien gehen wird, macht sich herzliche Traurigkeit in mir breit. Beachtlich, welchen Stellenwert diese Person in meinem Leben eingenommen hat, und das nach so kurzer Zeit von acht Wochen. Doch auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, so ist das Backpackerleben, Menschen kommen und gehen.
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