Freitag, 29. Juli 2011

Horsetreck um Herekino

Im Umland von Herekino, was "schlechter Knoten" bedeutet. "Als früher die Franzosen hier im Norden von Neuseeland strandeten, nahmen sie an, wenn sie freundlich zu den Frauen der Eingeborenen wären, wurde ihnen nix geschehen, da lagen sie falsch. Denn die Männer, besonders ein Häuptling eines Stammes wurde eifersüchtig, dachte sie wollten ihn der Frauen berauben und somit liess er die gesamte Crew an einen Felsen fesseln. Während der Ebbe, veresteht sich, somit würden sie langsam und qualvoll sterben und schön, naja wir würden sagen, gepökelt, wenn die Flut einsetzt. Da schmecken sie besser. Die Häuptlingstochter aber hatte Mitleid und tauchte heimlich in die Tiefen, um die Fesseln zu lösen. Die Franzosen entkamen über die Klippe auf die andere Seite des Berges. Hat sich die Freundlichkeit gegenüber den Frauen zu Beginn doch ausgezahlt. Als am nächsten Morgen der Häuptling sein Mahl bei Ebbe betrachten wollte, waren nur noch die Stricke vorhanden. Das einzige was er sagte war, herekino, also here für Knoten und kino für schlecht. Somit wurde diese Region, Areal des Häuptlings der schlechten Knoten benannt, wovon nach über hundertfünzig Jahren nur noch Herekino übriggeblieben ist.

Mit Johanna, eine Schwedin, welche in den USA lebt, hab ich mich nun auf den Weg gemacht, um das glück der Erde auf den Rücken der Pferde zu erleben.
Für mich wurde Ruby, eine zehn Jahre alte rubuste und sehr zutrauliche Stute ausgewählt, denn es ist nunmehr 18 Jahre her, als ich das letztemal im Sattel saß. Ich solle sie mittig auf den Wegen halten, da sie sehr verfressen sei. Okay dachte ich.

Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ging es ein kurzes Stück über die Landstrasse ab in die Wildniss, Natur pur und das aus zwei Metern Höhe. Quer durch den Herekino Forest, welcher auf Sanddünen von Menschenhand gepflanzt wurde und deshalb kaum Vögel oder anderes Getier beherbergt, führte unser Ritt dann die verbliebenen Dünen hinauf und wieder runter, am Strand der Tasman Sea entlang.


Manchmal war ich scarred,als sie zu galoppieren begann, ich meine, im trab wurde ich schon leicht durchgeschüttelt, aber Galopp. Denn da sie immerzu fressen wollte, musste sie ja logischerweise die Lücke zu den anderen wieder schliessen. Da wusste ich, was Grant, unser Guide zu Beginn mit mittig der Wege halten, meinte. Doch mit gut Zureden und starkem Zügelzug war dann schliesslich auch dies zu händeln. Eine witzige Aktion war dann auch, als sie auf den Dünen einfach wieder in Richtung Wald abbog, sich von der Gruppe entfernte und stehen blieb. Ich versuchte alles, aber sie war nicht zum Gehen zu bewegen. Etwa eine Minute später wusste ich warum, Sie musste mal und ganz ladylike natürlich abseits vom Geschehen.
Lunchbreak wurde dann in einer kleinen Bucht am Strand gehalten.

Da beim Angeln aber nix anbeissen wollte gab´s geräucherten Fisch. Man sollte halt kein Fisch mit zum Angeln nehmen. Tee wurde auf offenem Feuer gekocht. Es war ein herrliches Gefühl von Freiheit, erstrecht, als wir wieder aufsattelten.
Am Ende kam nochmals richtiges Cowboyfeeling auf, denn wie trieben Rinder von einer Weide zur anderen und das im Sattel, grandios.

Gott sei Dank war Ruby satt. Im gemütlichen Trott ging´s dann wieder Richtung Startpunkt. Dort übernachteten wir auch. In diesem Areal geselltem wir uns zu einer kiwianer Familie, Mutter Malli, Vater Ross und drei Söhne, Malcom, Lucas und Riley, welch dort Ferien machte. Mit gemeinsamen BBQ und lustigen, wie seriösen Gesprächen wurde der Abend gestaltet. Hab nun einen neuen Freund. Riley, fünf Jahre alt, fand mich wohl sehr faszinierend, naja, wohl eher mein Zippo, welches ich ihm für den Abend überlassen hatte, um sich ums Feuer  kümmern zu können. Es war interessant ihm zu lauschen, er sprach ja nicht einfach nur Englisch, nein  Kiwienglisch und Kindersprache natürlich. Gutes Training. Für einen kleinen Jungen war er recht aufgeweckt, und deshalb um 22:30 Uhr noch immer wach. Als er seinen Eltern gute Nacht sagte kam er auch um den Tisch um mich zu herzen, zu Johanna wollte er nicht. Seine mom musste ihm dann auch noch erklären, dass wir uns wahrscheinlich nicht wiedersehen werden, da ich ja backpacker bin und wieder nach Deutschland zurückkehren werde. Am nächsten Morgen begleiteten wir Ross auf die Jagd. Am Vortag war er, mit sieben Truthähnen und einem Opossum, recht erfolgreich. Diesmal eher nicht, wir wollten Fasane schiessen, diese waren aber entweder nicht zu Haus, oder zu schnell für uns. Ross hat mich dann noch eingeladen, mir im Sommer die "pure nights", glasklares Meer mitten in der Nacht, zu zeigen, da er Seemann ist. Denke das Angebot werd ich annehmen.

 pretty awesome - Wiedermal ein tolles Erlebnis, weswegen ich ja schliesslich hier bin.

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