Freitag, 29. Juli 2011

good bye Far North

Trotz manchmal recht anstrengender Arbeit, anscheinend war sie doch härter als gedacht, denn mein Körper hatte sich gewehrt und tierische Rückenschmerzen hervorgebracht,  eventuell auch im Zusammenspiel mit Ruby der Stute, und phasenweise ganz alleine sein, hab ich die Zeit nochmals hier bei Claire und Allen in der Mainstreet Lodge genossen. Für sie gehörte ich quasi schon zum Inventar, meine Meinung war bei Umgestaltungen im Hostel gefragt und sie stellten mich jedem Neuankömmling vor. So hab ich Tadaki kennen gelernt, einen Japaner, der Neuseeland mit dem Rad bereisen möchte. Na dann all Zeit gute Fahrt. Nach einer Woche zu zweit im Hostel wird er nun woofen, in Waipapakauri, dem Ort wo ich auf der Orchard maki(jap. für Manderinen)geerntet hab. Wir werden uns vielleicht in Auckland wieder sehen. Und wenn nicht, er hat mich in sein Haus eingeladen, falls ich einmal nach Japan reisen werde.
Dank des Rezepts von Lorraine konnte ich mein Repartoire (schreibt man das so) erweitern, nun gehört auch Pavalova dazu. Welche letzte Woche mit Claire, Allen, Lorraine und Rob und deren Enkelin Sheela verspeist wurde. Die beiden kamen extra zu Besuch um mich noch mal wieder zu sehen, was ich sehr genossen hab. Und Sheela gab mir dann auch noch ein grosses Kompliment, es sei die "best pav ever" die sie gegessen hatte. Ist das zu glauben, meine erste und dann so ein Erfolg. Lorraine fand das nicht unbedungt amüsant, tat das aber mit einem Lächeln wet. Und auch Claire konnte das nicht auf sich sitzen lassen, da kommt ein Deutscher dahergelaufen und macht angeblich die beste Pavalova. Deswegen gab´s gestern nochmals Pav, allerdings wenn ich ehrlich bin, sie hatte eine bessere Kruste, aber geschmeckt hat meine echt besser.
Nachdem ich in den letzten vier Wochen nun sämtliche Teppiche gewechselt, Dächer geflickt, unzählige Wände und decken, sowie das Vorderhaus von aussen und die Gemeinschaftsküche gestrichen, also sprich das Hostel quasi von Grund auf renoviert hab, geht für mich die Reise nun weiter, zurück nach Auckland, wo ich die nächsten drei Monate, bis Ende Oktober, arbeiten werde.
Nun werde ich das Kapitel Far North schliessen, wobei es immer ein Stückchen geöffnet bleiben wird. Alles in Allem war es eine grandiose Zeit.
Zum Abschluss gibt´s heute die All Blacks versus South Africa im TV.

Horsetreck um Herekino

Im Umland von Herekino, was "schlechter Knoten" bedeutet. "Als früher die Franzosen hier im Norden von Neuseeland strandeten, nahmen sie an, wenn sie freundlich zu den Frauen der Eingeborenen wären, wurde ihnen nix geschehen, da lagen sie falsch. Denn die Männer, besonders ein Häuptling eines Stammes wurde eifersüchtig, dachte sie wollten ihn der Frauen berauben und somit liess er die gesamte Crew an einen Felsen fesseln. Während der Ebbe, veresteht sich, somit würden sie langsam und qualvoll sterben und schön, naja wir würden sagen, gepökelt, wenn die Flut einsetzt. Da schmecken sie besser. Die Häuptlingstochter aber hatte Mitleid und tauchte heimlich in die Tiefen, um die Fesseln zu lösen. Die Franzosen entkamen über die Klippe auf die andere Seite des Berges. Hat sich die Freundlichkeit gegenüber den Frauen zu Beginn doch ausgezahlt. Als am nächsten Morgen der Häuptling sein Mahl bei Ebbe betrachten wollte, waren nur noch die Stricke vorhanden. Das einzige was er sagte war, herekino, also here für Knoten und kino für schlecht. Somit wurde diese Region, Areal des Häuptlings der schlechten Knoten benannt, wovon nach über hundertfünzig Jahren nur noch Herekino übriggeblieben ist.

Mit Johanna, eine Schwedin, welche in den USA lebt, hab ich mich nun auf den Weg gemacht, um das glück der Erde auf den Rücken der Pferde zu erleben.
Für mich wurde Ruby, eine zehn Jahre alte rubuste und sehr zutrauliche Stute ausgewählt, denn es ist nunmehr 18 Jahre her, als ich das letztemal im Sattel saß. Ich solle sie mittig auf den Wegen halten, da sie sehr verfressen sei. Okay dachte ich.

Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ging es ein kurzes Stück über die Landstrasse ab in die Wildniss, Natur pur und das aus zwei Metern Höhe. Quer durch den Herekino Forest, welcher auf Sanddünen von Menschenhand gepflanzt wurde und deshalb kaum Vögel oder anderes Getier beherbergt, führte unser Ritt dann die verbliebenen Dünen hinauf und wieder runter, am Strand der Tasman Sea entlang.


Manchmal war ich scarred,als sie zu galoppieren begann, ich meine, im trab wurde ich schon leicht durchgeschüttelt, aber Galopp. Denn da sie immerzu fressen wollte, musste sie ja logischerweise die Lücke zu den anderen wieder schliessen. Da wusste ich, was Grant, unser Guide zu Beginn mit mittig der Wege halten, meinte. Doch mit gut Zureden und starkem Zügelzug war dann schliesslich auch dies zu händeln. Eine witzige Aktion war dann auch, als sie auf den Dünen einfach wieder in Richtung Wald abbog, sich von der Gruppe entfernte und stehen blieb. Ich versuchte alles, aber sie war nicht zum Gehen zu bewegen. Etwa eine Minute später wusste ich warum, Sie musste mal und ganz ladylike natürlich abseits vom Geschehen.
Lunchbreak wurde dann in einer kleinen Bucht am Strand gehalten.

Da beim Angeln aber nix anbeissen wollte gab´s geräucherten Fisch. Man sollte halt kein Fisch mit zum Angeln nehmen. Tee wurde auf offenem Feuer gekocht. Es war ein herrliches Gefühl von Freiheit, erstrecht, als wir wieder aufsattelten.
Am Ende kam nochmals richtiges Cowboyfeeling auf, denn wie trieben Rinder von einer Weide zur anderen und das im Sattel, grandios.

Gott sei Dank war Ruby satt. Im gemütlichen Trott ging´s dann wieder Richtung Startpunkt. Dort übernachteten wir auch. In diesem Areal geselltem wir uns zu einer kiwianer Familie, Mutter Malli, Vater Ross und drei Söhne, Malcom, Lucas und Riley, welch dort Ferien machte. Mit gemeinsamen BBQ und lustigen, wie seriösen Gesprächen wurde der Abend gestaltet. Hab nun einen neuen Freund. Riley, fünf Jahre alt, fand mich wohl sehr faszinierend, naja, wohl eher mein Zippo, welches ich ihm für den Abend überlassen hatte, um sich ums Feuer  kümmern zu können. Es war interessant ihm zu lauschen, er sprach ja nicht einfach nur Englisch, nein  Kiwienglisch und Kindersprache natürlich. Gutes Training. Für einen kleinen Jungen war er recht aufgeweckt, und deshalb um 22:30 Uhr noch immer wach. Als er seinen Eltern gute Nacht sagte kam er auch um den Tisch um mich zu herzen, zu Johanna wollte er nicht. Seine mom musste ihm dann auch noch erklären, dass wir uns wahrscheinlich nicht wiedersehen werden, da ich ja backpacker bin und wieder nach Deutschland zurückkehren werde. Am nächsten Morgen begleiteten wir Ross auf die Jagd. Am Vortag war er, mit sieben Truthähnen und einem Opossum, recht erfolgreich. Diesmal eher nicht, wir wollten Fasane schiessen, diese waren aber entweder nicht zu Haus, oder zu schnell für uns. Ross hat mich dann noch eingeladen, mir im Sommer die "pure nights", glasklares Meer mitten in der Nacht, zu zeigen, da er Seemann ist. Denke das Angebot werd ich annehmen.

 pretty awesome - Wiedermal ein tolles Erlebnis, weswegen ich ja schliesslich hier bin.

Montag, 25. Juli 2011

Zwischenfazit

Nun bin ich seit drei monaten in Neuseeland.
Und wie immer sehe ich alles von zwei Seiten, doch die psitive überwiegt, typisch Waage eben.
Einerseits bereue ich es zum Beispiel ein wenig wieder nach Kaitaia zurückgekehrt zu sein, denn so hab ich anstatt rumzureisen nur den Norden der Nordinsel gesehen und alleine wie hier im Hostel könnte ich auch woanders sein. Allerdings ist die nordische Landschaft hier keine schlechte, sehr abwechslungsreich und beeindruckend.
Andererseits spare ich bare Münze, denn hier im Hostel gebe ich kein, naja fast kein Geld aus, vielleicht 5,-NZD pro Tag, muss also die Unterkunft nicht bezahlen, bekomme jeden Abend zu Essen und wöchentlich auch noch cash. Nicht zu vergessen, dass ich produktiv bin und nicht auf der faulen Haut liege, auch wenn die Arbeit nicht immer leicht von der Hand geht, aber so ist das Leben nunmal.
Hier im Norden hab ich auch nur positives erlebt, das ist eventuell auch ein Grund warum ich noch hier bin, kann mich nicht trennen von der Gegend, wo ich herzlich aufgenommen wurde. Denn bis jetzt läuft alles wie geschmiert. Ich lerne jede menge nette und liebevolle Menschen, ob nun Backpacker oder locals, kennen, woraus so manche Freundschaft entseht.
Auch die Jobsuche stellt sich als relativ einfach und nicht wirklich als Suche dar. Vielmehr fliegen diese mir zu, erst am ersten Tag meines Trips der Pickingjob, anschliessend das Prunen, der Job im Hostel und nun ist auch der Kellnerjob ab August in Auckland und während der Rugby-WM im Eden Park Stadion sicher. denn Michelle hat sich gemeldet und mich die letzten Formulare ausfüllen lassen. Darauf freu ich mich riesig, das wird ein Wahnsinnserlebnis, denn hier sind alle Rugby-verrückt und ich bin dann mittendrin statt nur dabei. So kann ich zum Beispiel das Finale miterleben und bekomme auch noch Geld dafür, besser kann´s ja fast nicht kommen.
Also werd ich tatsächlich das erste halbe Jahr arbeiten und ein paar Tagesausflüge für Auge und Seele machen, welche dann ab dem hiesigen Sommer beim Reisen voll und ganz auf ihre Kosten kommen werden. Dadurch stellt sich wahrscheinlich auch kein Heimweh ein, das einzige was ich neben Familie und Freunde aus Deutschland vermisse, ist das gute deutsche Brot und mein Baby "Yasmin"  und mit ihr auf den Strassen den Wind geniessen. Und wenn doch, dann gibt´s ja Telefon, wo man wunderbare Gespräche, wie z.B. mit meiner Schwelle gestern, führen kann.
Momentan ist es auch gar nicht so schlimm ganz allein zu sein, bin ja auch allein hierher gekommen.
Nur fehlen mir an manchen Abenden das gemeinsame Kochen und Essen und zusammen die Zeit totschlagen,das gemeinsame Lachen, Trink- und Kartenspiele und die gemeinschaftlichen Unternehmungen, wie Wanderungen, am Strand rumhängen, Rivalitätsfussball zwischen Deutschland und England oder einfach nur Kotching. Es war eine unheimlich schöne und intensive Zeit.
In dieser hat sich in meinem Kopf das Fernweh gemeldet, werde hoffentlich, wenn alles gut geht, im Anschluss an Neuseeland, was ja schon Thailand, Südkorea, Fiji und seit kurzem auch Australien beinhaltet, noch weiter reisen. Ideen gibt´s für Portugal und Spanien, z.B. den Jakobsweg, sowie Norwegen die Fjorde vergleichen, England,Freunde besuchen, oder gar bei Olympia arbeiten, eventuell mit zwei von den Jungs nach Afrika, Senegal touren und vielleicht noch ein Jahr work´n holiday in Kanada ranhängen.Aber wie gesagt, das sind Ideen und wie leider fast alles vom Finanzstatus abhängig.
Claire und Allen versüssen mir den Aufenthalt hier, zum Beispiel mit mehr Internetz als verabredet, oder lecker Essen, wobei das Salz immer fehlt, weil sie finden, ich sei ein toller und guter Mensch und ich ausserdem gute Arbeit leiste, tja was soll man da sagen... vielleicht typisch deutsch...
Wir führen auch tolle Gespräche über Gott und die Welt, über Politik und Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland und Rugby. Nebenbei erhalte ich auch immer  mehr Einblick in ihr Privatleben, wobei ich feststelle, der Allen hat´s schon nicht leicht mit einer solchen Frau, denn sie macht ständig Scherze auf seine Kosten, was er aber meist mit einem lächeln und schweigend wegsteckt. Nach 35 Jahren Ehe ist das wohl ein Zeichen wahrer Liebe, irgendetwas muss sie ja haben für ihn, auch wenn sie etwas falsch, aufgesetzt und hinterlistig auf mich wirkt und sie anscheinend die Hosen bei ihnen an hat.
Mein Knie macht mir wiedermal zuschaffen, es ist zwar nicht so schlimm, dass ich zum Arzt müsste, es könnte aber besser sein. Ist wohl noch nicht richtig ausgeheilt und das auf den Knien Arbeiten unterstützt das nicht grad. Aber nun gut, wird mich schon nicht umbringen.

Es wird Zeit, ich muss hier weg...
Freu mich auf Neues, in anderer Umgebung

Falten

Neuseeland versucht weltweit das erste Land zu sein, welches vollkommen rauchfrei ist, deswegen sind die Preise für Tabak unverschämt hoch, ca 18,-€ pro Packung Tabak, doch das ist noch ein weiter Weg. Auch ich rauche, obwohl ich weiss, dass es ja nicht gesund ist und eigentlich auch viel zu teuer, zu viel. Doch ich kann, nein besser ich möchte im Moment aber nicht aufhören. Naja wer weiss...

Mach mir ein wenig Sorgen um Wiebke, denn wie ich weiss, fährt sie grad etwas Achterbahn. Nicht nur, dass sie starkes Heimweh hat und mit Sicherheit Peter unheimlich vermisst, jetzt hat sie auch noch einen Magendarminfekt. Zudem ist sie da drüben in Australien auch noch ganz allein und hat noch keinen Job gefunden, da ist es verständlich schwer Fuss zu fassen.
Die Bindung zu ihr scheint grösser, bzw. intensiver als zunächst gedacht, denn ihr geht´s grad schlecht, und das geht kurioser Weise nicht spurlos an mir vorbei. Ich finde es schade, dass ich ihr momentan nur aus der Ferne bestehen kann, würde ihr gerne ´was abnehmen, denn geteiltes Leid ist ja bekanntlich nur halbes Leid. Aber sie wird sich wieder aufraffen, dieses kleine Tief überwinden und die nächsten Monate, was ja auch die letzten ihrer Weltreise sind, doch noch positiv gestalten und somit ihren Aussi-Aufenthalt geniessen, ich wünsch es ihr.
Es liegt wahrscheinlich nur daran, dass ich wieder zurück nach Kaitaia gekommen bin, wo wir eine tolle Zeit hatten und ich nun hier ganz allein bin, aber vielleicht ist es auch wirklich ihre Person, wer weiss das schon. Hab gestern mal wieder gebacken, Zwiebelbrot und Mamorkuchen, und obwohl beides sehr lecker ist, fehlt eine sehr wichtige Zutat.

Rückkehr

Nun bin ich wieder in Kaitaia, mein Vesprechen bei Claire und Allen einlösen.
Zurück in vertrauter Umgebung wurde ich von den beiden herzlich aufgenommen. Nur kaum komm ich hier an, verkauft Suri dog ihren Wagen und kann endlich, nach fünf Monaten Warten, NZ in Richtung Australien verlassen. Bin wohl für jeden hier so eine Art Abschiedskommité... Das hat auch was positives, denn ich bekomme so das, was diese nicht mehr brauchen, in surinas Fall war´s ein grosses Kissen, ein Schlafsack und ein Navi...
Jetzt bin ich hier also das fleissige Bienchen. Die Arbeit is okay, alte Teppiche entfernen, jetzt weiss ich, warum ich geklebte Teppiche hasse, Decken und Wände streichen und das Fronthaus von aussen anpinseln. gut dass ich daheim bei guten "Lehrern" aufpassen konnte, so kann ich hier duetsche Qualitätsarbeit abliefern. Allen mutiert beim Verrichten dieser Dinge zum Perfektionisten. Nach einigen Tagen bin ich dahintergestiegen warum, Claire sitz ihm im Nacken und muss alles strengsten kontollieren, da ist an ruhiges Arbeiten nicht zu denken. Aber wir kommen trotzdem gut voran. Ich bekomme hier auch abends immer Essen gekocht, und Claire kocht recht gut, nur dass sie leider kaum Salz verwendet, so muss ich immer nachsalzen, allerdings achtet sie penibel auf meine Pfeffer-Chili-Allergie.
Da hier auch kein Deutscher mehr ist, wird nur Englisch gesprochen, so I can imrove my English more and more, that´s a reason, why I´m here in NZ. Doch, da ich ja auch nicht bis tief in die Nacht mit den beiden rumsitze, sind manche Abende recht öde, aber zum Glück hab ich ja Star Wars auf´n PC. Mit diesem hab ich allerdings seit geraumer Zeit kleine Problemchen, irgendwas verbraucht incognito megaviele MB´s. Ich konnte das nicht lokalisieren, also es sind keine updates und auch das Antivirenprogram wurde nicht fündig. Jedenfalls nicht beim 1. Mal, denn es wurde dann doch noch ein Trojaner identifiziert. Beseitigt und nun läuft´s wieder. Und solang es bei solchen negativen Ereignissen bleibt, is ja alles okay...

Waiheke part II

Wenn man hier mit dem Auto, anstatt zu Fuss unterwegs ist, merkt man erstmal wie klein diese Insel doch ist.
Da Gereon nur noch wenige Tage blieben und ich keine genaueren Pläne hatte (vielleicht hatte ich aber auch Respekt vor Veränderungen, da mir die Leute hier schon so vertraut waren, wollte ich das wohl bis zu letzt auskosten, denn es macht mehr Vergnügen dies hier gemeinsam zu entdecken, eventuell fehlt mir Wiwi deshalb so, wobei in diesem Fall nicht nur der Sitz neben mir im Auto leer ist... ), haben wir jedenfalls nochmals Waiheke Island unsicher gemacht.
Es herrschte wunderbarstes Wetter, Sonne pur.

Nachdem wir alle Strände im Norden, bzw. Nordosten besucht hatten,



sind wir in Richtung Stoney Batter aufgebrochen. Hier wurde auch das nachtlager im Auto aufgeschlagen.

Bei sternenklarem Himmel hab ich dann auch zum ersten Mal mein eigenes Sternbild gesichtet, die Waage. Positioniert unweit des Kreuz des Südens, direkt neben dem Scorpion. Man kann sie also in der nordischen Hemisphäre nicht sehen, eventuell läuft es deshalb so gut bis jetzt.
Als wir grad ins Traumland verschwinden wollten, tat sich eine prikere Situation auf. Es kam urplötzlich ein Wagen den Berg hoch und an uns vorbei geschossen, wo hier nachts doch eigentlich nix los ist, ausser Schafe. Jedenfalls sind zwei Männer mit Taschenlampen ausgestiegen, haben unser Auto abgeleuchtet und sind dann rennend in der Dunkelheit verschwunden. Nun, da sie nach etwa einer Stunde noch nicht zurück waren, hatten wir uns etwas gewundert, was da so vor sich gehen mag. Am nächsten morgen war das Auto verschwunden und die ersten Lebewesen, die uns über den Weg gelaufen sind waren besagte Schafe.

Stoney Batter, was eine FLAG-Station ist, bzw war,  welche von den Amis errichtet wurde, um ihre Flotte während des 2.WK zu schützen. Nur wurde diese Station nie vollendet, auch nicht, als die Briten von den Amis überredet wurden mit einzusteigen. Mit einer beachtlichen Reichweite haben die beiden fertigen Geschütze die gesamte bucht um Auckland "verriegelt". Das Tunnelsystem kann man sich mal anschauen.

Nach einem guten Backpackerfrühstück an der Man O´War Bay haben wir uns dann aufgemacht ein paar Wanderwege zu erkunden, um anschliessend den höchsten Berg zu erklimmen. Das war eine echt "kranke" Aktion. Nicht nur, dass wir erst im Unterholz eine Feuerstelle, mit Machete und fünf gegrabene Höhlen entdeckten, nein, es führte auch ab halber Strecke kein Weg mehr hoch, also ab durch die Hecke. Nach ca 85 Minuten oben angelangt, mussten wir feststellen, verdammt, der falsche Berg. Aber die Aussicht über die Insel wa trotzdem atemberaubend,


nur mussten wir uns den Weg nach unten erst wieder durch´s Gestrüpp schlagen, das war noch mehr atemraubend,hätten wir mal die Machete mitgenommen.
Am Abend, wieder im Hostel in Auckland haben wir dann noch feuchtfröhlich Fotos getauscht und Tschö gesagt, denn Gereon verlässt NZ am 5.7..

Es war ein gutes und abwechslungsreiches und vor allem ein ablenkendes Wochenend für mich.

Freitag, 22. Juli 2011

Feierabend und Luftsprung!


Wiebke wirkte heut zwischen den Bäumen richtig aufgelöst, glücklich und voller Freude und Neugier, was das neue Ziel ihrer Weltreise, Australien, für sie bieten wird. Ich freu mich für sie, zumal wir wegen der Aschewolke aus Chile die letzten Tage gebangt haben, okay sie mehr als ich, ob sie überhaupt fliegen kann.

Zum Abschied haben wir bei uns zu Hause, das klingt komisch und saugut zugleich, also hier bei Lorraine (endlich weiss ich wie man´s schreibt, nach drei Anläufen) und Rob ein leaving-BBQ veranstaltet. Geladen und auch gekommen waren natürlich Lorraine und Rob, sowie Jitka und Kamil.
Rob hatte ein paar kebabs, also Spiesse, und wir Tomate mit Feta und eigentlich geröstete Sonnenblumenkerne, diese sind allerdings auf mysterioser Weise verbrannt, und die beiden Tschechen haben Kumara und eggfruit(Aubergine) und dazu garlicbread ( verdammt, hab grad Tränen im Auge und das liegt nicht am Knobi), als starter vorbereitet. Um den Hauptgang hat sich jeder selbst gekümmert, wie z.B. in unserem Fall selbstmariniertes Currychicken. Und zum Dessert hat Lorraine neben Obstsalat eine wunderbar leckere Pavalova, eine Süssspeise aus Eiweissschaum und Zucker, gezaubert. fantastico...
Da fällt mir ein, ich sollte mehr Sport treiben, oder wenigstens weniger essen, oder beides, denn ich hab hier knappe ... zugelegt. mir geht´s echt zu gut, was die Ernährung betrifft, ist aber auch ein zu tolles und wichtiges Hobby.
Es war ein sehr schöner, weil unterhaltsamer und lustiger Abend.
Phasenweise mit steinzeitlicher Rollenverteilung.
Die Herren der Schöpfung haben sich um´s Essen am Grill gekümmert,

während die Ladies gemütlich tabletalk betrieben.

Nun ist auch der Wiebke-Abschnitt meines Lebens vorbei. Aber juhu, erstmal nur auf der Orchard, denn morgen gibt´s nochmal einen ganzen Tag Nachschlag in Auckland. Der wird richtig genossen, mit Filmgucken im picturetheater, schick Essengehen und mit einem Glas Wein ausklingen lassen.

Am Freitagmorgen musste ich natürlich erstmal inne Werkstatt, da das Schiebedach ja wieder geschlossen werden muss. Die Werkstatt meines Vertrauens befindet sich natürlich in Deutschland, aber Rob hat mir seinen Bruder empfohlen, gut wenn man VitaminB hat.
Dort hatten sie aber leider keine Zeit für mich, da zu viele Aufträge. Also einmal um´n Block ab ins Elektrofachgeschäft. Hier bediente man mich sofort und mit vereinten Kräften ging´s dann auch zu, just in time, denn es begann heftig zu regnen.Das ganze hat ca. zehn Minuten gedauert und und mich um lediglich 10,-NZD ärmer gemacht, undenkbar in Deutschland.
Die vier Stunden nach Auckland waren ein Wirrwahr aus gedankenversunkenes Geradeaus-Starren, Sehnsucht, Angst vor und gleichzeitge Freude auf Neues, etwas Traurigkeit und Lachen.
Nach ein paar organisatorischen Dingen haben wir den letzten gemeinsamen Abend gestartet.
Auf der Suche nach einem passenden Restaurant, entspannt durch die Läden schlendern. Im Hafen sind wir dann fündig geworden. Wiedereinmal hat sich herausgestellt, Italiener sind der Renner. Wir haben uns bei köstlichen Meeresfrüchten und Rosé bestens unterhalten, wenn da nicht das Kino gewartet hätte, hätt´ ich glatt die Zeit angehalten, um diesen Augenblick zu konservieren. Beide hatten wir ein Leuchten in den Augen, denn bei ihr hab ich das gesehen und bei mir geh ich einfach mal davon aus, also wir haben uns wohl gefühlt. Nach dem Kino wurden bei einem Gläschen Wein noch die letzten Fotos ausgetauscht.
Am nächsten Morgen ab zum Flughafen.
Die Aschewolke schien verschwunden und auch sonst lief alles reibungslos, ausser dass Wiebke einem Drogentest unterzogen wurde, Backpacker halt. Es war echt schwer Abschied zu nehemen, da ärgert es mich, dass ich ein so emotionaler Mensch bin. Denn Wiebke hatte das einzig richtige gemacht, kurz und schmerzlos und viel zu früh. Hab natürlich meine "Job" bis zum Ende durchgezogen und aufgepasst, dass der Flieger auch ordnungsgemäß abhebt.
Tat er.
 
Mach´s gut Wiwi.
Verdammt werde ich ihre Gesellschaft vermissen, aber hallo. So eine Menschen trifft man nicht all zu oft. Ich muss zugeben, mensch..., ich bin froh wie es kam, denn es hat sich eine echt tolle und humorvolle Freundschaft entwickelt, welche ich nicht mehr missen möchte. Wir werden auf jeden Fall über diese Reise hinaus in Kontakt bleiben, zumindest von meiner Seite aus und ich wage zu behaupten, nein ich weiss, sie sieht es genauso. Mit ihr kann man sich intensiv seriös unterhalten,  Kultur schauen, lenzen und prima rumalbern, sprich das Leben geniessen. Ich würde mit ihr Pferde stehlen. Nun wo sie nach Australien gehen wird, macht sich herzliche Traurigkeit in mir breit. Beachtlich, welchen Stellenwert diese Person in meinem Leben eingenommen hat, und das nach so kurzer Zeit von acht Wochen.                                                            Doch auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, so ist das Backpackerleben, Menschen kommen und gehen.

Sonntag, 17. Juli 2011

Na toll

Da kauf ich mir ein Auto und es scheint alles super zu sein bei meiner Durchsicht.
Dem ist aber anscheinend nicht so. Jetzt habe ich es seit zwei Wochen und da geht´s los.

Irgendwo muss ein kleines Leck sein, denn ich habe ständig Ölflecken unterm Auto, es kann abeer auch sein, da ich mit Rob kein Leck gefunden hatte, dass eine Art Übeerdrück besteht, somit etwas Öl bei langen Fahrten hinausgepresst wird und dann beim Stehen herunter läuft, also nicht ganz so tragisch.

Als nächstes entdecke ich eine offene Stelle in der Abdichtung der Rückleuchten, durch die es ständig reinregnet und durch das sich dort befindliche Wasser brennen ständig die Glühlampen durch. Durch eine provisorische Abdichtung mit Tesafilm hält das jetzt.

Zu guter letzt geht das elektrische Schiebedach nicht mehr zu, na toll das konnte ich nicht beheben, also ab in die Werkstatt.

Besuch


Tatjana und Daniel reisen nun schon seit knapp zwei Wochen alleine durch die Gegend. Da beide beschlossen haben, sich den Norden nochmals genauer an zu schauen, haben wir, also Wiebke und ich, uns mit ihnen im Vorfeld mit ihnen für´s Wochenende verabredet, denn wir wussten ja, dass wir beide frei haben und so könnte man noch mal was zu viert unternehmen.
Um diese Treffen zu verwirklichen, hatten wir Lorraine für´s geplante Wandern abgesagt und warteten nun noch auf Rückmeldung von den beiden, wann sie nun bei uns in der Nähe sind.
Da seit einer Woche, inklusive Freitag nix passierte, haben wir nach einem leckeren BBQ bei und mit Jitka und Kamil, ich brauchte nicht fahren und durfte trinken, Wiebke kann also auch nett sein, am Samstag ausgeschlafen. Wir waren zunächst etwas traurig, dass wir Lorraine abgesagt hatten, denn es war ein herrlicher Samstag. Also haben wir nach etwas Haushalt, der sich ja bekanntlicherweise von selbst macht, beschlossen die nähere Umgebung etwas genauer zu betrachten. Ab ins Auto und los, die Wanderschuhe nattürlich nicht vergessen. Unser erster Stop brachte uns zum Lake Whaiparera um den wir wandern wollten. Aber ausser zehn meter in jede Richtung war da nix zu machen.



Also haben wir noch eine Wattwanderung durchgeführt, diesmal auf der Pazifikseite. Das "fortgelaufene" Wasser hatte ein ganzes Meer von Seesternen freigelegt. war auch mal interessant.


Haben dann doch noch Nachricht von Tati und Daniel eerhalten, dass sie abends bei uns wären, also ab nach Hause. Da wir alle vier recht faul waren haben wir diesen Abend mit Quasseln und Knabbereien gefüllt.
Am Sonntag sind wir recht zeitig aus den Federn gehüpft, denn wir wollten zum Wairere Boulders Park und zum Kauriforest, was wir dann auch getan haben.
Es war schon mal eine sehr amüsante Autofahrt dorthin, Wiebke ist ein echt super Copilot, kümmert sich um Musik und mein Wohlbefinden, und das nicht nur mit warmem Tee, sondern allein schon durch ihre Anwesenheit. Was haben wir gelacht.
Bei den Wairere Boulders, von einem Schweizer erbaut, angekommen war niemand da ausser uns, also rasch etwas Geld in die Kasse des Vertrauens eingeworfen und los ging´s. Es ist eine sehr schöne und beeindruckende Natur. Bilder sagen mehr als Worte.







Und es war so klar, ich als unverbesserlicher Trottel wollte unbedingt auf einer  "Schildkröte" reiten, nur zu blöd, dass sie mitten im Fluss gelegen war und wie konnte es auch anders sein, mein enthusiastischer Elan wurde bestraft und ich ging zum Wohlwollen aller anderen baden. War klar, dass das Gelächter laut und aus vollem Herzen war. Naja, Humor ist, wenn man selber lacht. Dort kann man echt die restliche Welt vergessen, so schön ruhig und natürlich ist es da.
Anschliessend sind wir noch in den Regenwald, dem Kauriforest, wo der älteste -, der höchste- und die Vier Schwestern- Bäume stehen. Auch diese Natur ist echt beeindruckend, da füllt man sich als Mensch echt klein und vergänglich.


Die beiden sind dann die knapp zweieinhalb Stunden wieder mit zurück gefahren, es war das erste Mal, dass sich Daniel durchgesetzt hatte. Ich persönlich hätte das aber wahrscheinlich nicht gemacht. Naja, nichts desto trotz hatten wir somit noch einen wunderbaren und lustigen Abend, den wir mit Gedanken- und Fotoaustausch und Kartenspielen ausklingen liessen. Das Lustige war zwar auf meine Kosten, ich Plumps, denn von diesem "Reinfall" gibt´s auch ein Video, aber egal, es war ein fantastisches Wochenende, wo alle mega Spass hatten. Dies ist schon eine besondere Konstellation von Menschen.

Samstag, 16. Juli 2011

Eine Danksagung

War ja klar, dass es früher oder später zu einem solchen Eintrag kommen wird.
Nun ist es soweit, der erste Eintrag über, bzw. für einen nach wie vor faszinierenden Menschen.
Ihm muss ich für diese Inspiration danken. Denn ohne Ablehnung hätte ich diesen Entschluss nach Neuseeland zu gehen wahrscheinlich gar nicht getroffen. Bin ja schliesslich ans andere Ende der Welt gereist um Abstand zu erhalten und mir dieses Wunschdenken, wobei mit Sicherheit mehr Wunsch als Denken eine Rolle gespielt hat, aus dem Kopf zu schlagen.  Und was soll ich sagen, es hat funktioniert, denk ich. Immerhin hab ich diese Situation so akzeptiert und als solche verarbeitet, soll heissen meine Seele ist über´n Berg. Aber es ist nach wie vor beeindruckend, wie mich das ganze über drei Jahre im Griff hatte und ich sogar mit Scheuklappen durch´s Leben gewandelt bin. Total verrückt, ich habe sogar Onenightstands nach Hause geschickt, weil ich einen Betrug verhindern wollte. Wobei ich eigentlich nie von L gesprochen hatte, das wurde mir von aussenstehenden Personen in den Mund gelegt. Und das sagt man ja nur einmal im Leben. Aber was is das schon, ich meine wie ist das definiert?
Umso bemerkenswerter, was das für eine Wirkung in mir auslöste. Allerdings möchte ich diese Begegnungen und Eindrücke, also diesen Menschen nicht missen. Sie ist und bleibt eingrandiosser Mensch.
Aber nun gut, so ist es wohl das Beste. Möge es ihr und ihrer Familie gut gehen.

Nun bin ich hier in Neuseeland und erweitere meinen Horizont und geniesse das Leben.

Danke Beata!

Waitomo Caves

Wir wurden von allen für verrückt erklärt, was wir anscheinend auch sind. Denn nach dem wir am Samstag noch bis 17:00 Uhr gearbeitet hatten, haben wir uns ins Auto geschwungen und sind in Richtung Süden gefahren. Wiebke wollte erst aus Versicherungsgründen nicht fahren, hatte sogar ihren FS vergessen, haben wir natürlich noch geholt. Ich war ganz froh, dass sie dann nicht mehr vom Steuer lassen wollte, denn ich war doch ziemlich müde.
Als wir dann gegen 2:30 Uhr morgens am Ziel angekommen waren, hatten wir einen neunstündigen Arbeitstag, einen Stau auf dem highway nachts um 23:30 Uhr, wo Wiebke ziemlich nervös wirkte, ein Abendessen bei Mäcces und eine knapp neunstündige Fahrt hinter uns, da kann man sich bestimmt vorstellen, dass wir ziemlich fertig waren. Also haben wir rasch das Nachtlager aufgebaut.


Soll heissen, Rücksitze vorgeklappt, Iso-Matten, Decken und Schlafsäcke ausgebreitet. Ja wir haben im Auto geschlafen und was soll ich sagen, es war recht komforabel, wir konnten ausgestreckt liegen, hatten nach beiden Seiten noch Bewegungsfreiheit und wir hatten ein Dach über dem Kopf, denn es regnete, wie so oft.


Als sich am nächsten Morgen der Parkplatz immer mehr füllte, war das das Zeichen zum Aufstehen. Gesagt, getan, kurz frischgemacht und ab zum Buchen und Frühstück.
So langsam trudelte auch unsere Gruppe für the black abyss ein. Wir waren insgesamt sieben, zwei aus Australien, zwei Schweizer, einer Venezuela und wir beide.

Nach dem Training für´s Abseilen ging´s dann in die Höhle.

Es war natürlich nass und kalt da unten, ach ja und dunkel. Beim flying fox wurde ein interner Contest im Schreien durchgeführt. Und wer war total leise, genau, die Wiebke, deswegen hing sie am Zielpunkt noch ein wenig in der Luft, da wir nicht mitbekommen haben, dass sie schon da war. Es war fantastisch durch eine solche Höhle zu schweben und nur die glühenden Würmchen, was ja eigentlich Fliegen mit einem langen Fangarm sind, an der Decke leuchteten den Weg.

Als wir nach einer kleinen Stärkung durch heisse Schoki und Kuchen dann auf einem Gummireifen, ca. vier Meter, ins kalte Wasser, ca 10-12°C, gesprungen sind, war dann alles egal.

Zu der Kälte kam dann auch noch die recht starke Strömung, aber mit Bewegung und Zusammenbleiben haben wir auch das gemeistert. Aus irgendeinem Grund wurde ich von Troy und Andy, welche unsere guides waren und sichtlich Spass an ihrem Job haben, so lange man sie nicht an das schöne Sonnenlicht über uns erinnert, zum internen leader gemacht. Sie haben scherzhaft gesagt, weil ich deutsch bin. Jedenfalls sollte und bin ich seit dem immer vorgegangen. Manchmal war das schon etwas scarry, da es für mich ja unbekanntes Terrain war, aber was geht nicht alles mit Vertrauen.
Ein paar von uns sind dann noch durch kleinste Felsspalten, wo nur der Kopf über Wasser war geschwommen, um durch einen Wasserfall durchzutauchen.

Nach knapp viereinhalb Stunden war dieses Abenteuer dann zu Ende und wir konnten die warme Dusche und anschliessend das heisse Süppchen geniessen.

Gesamt betrachtet war´s der absolute Wahnsinn und sehr beeindruckend, also nur zu empfehlen.
Die beiden Schweizer, wo ich mich leider nur an ihren Namen erinnern kann, sie heisst Manuela, dürfen aus irgendwelchen Gründen kein Travel&Work betreiben, was sehr zu bedauern ist, denn so dürfen sie nur maximal drei Monate hier bleiben. Und da die schon fast rum waren, haben sie ihre "Küche" im Van ausgeräumt. So haben wir Reis, Nudeln und Knobi abgestaubt. Was aber am wichtigsten war, wir haben auch lecker Schweizer Schoki bekommen.

Dann wurde es allerdings auch schon  Zeit für den Rückweg, immerhin hatten wir ja noch ´ne lange Fahrt vor uns. Auf dieser Rückfahrt war Wiebke wiedermal fast nicht vom Steuer zu bekommen. Wir legten noch einen Zwischenstopp zum Pippimachen ein. Warum ich das erwähne, naja es war eine Toilette von Hundertwasser.


Und noch ein highlight, auf der Fahrt hab ich mein erstes Opossum überfahren. Diese kleinen knuffigen Dinger sind echt suizidal veranlagt, denn es ist mir einfach vor´s Auto gesprungen.
Völlig müde aber glücklich sind wir dann nach knapp zehn Stunden "zu Hause" angekommen. Diesen Ausflug habe ich sehr genossen.

An diesem Wochenende ist mir aufgefallen, dass ich Wiebke jetzt schon vermisse, ihr Dasein und ihr gesamtes Wesen ist sehr wohltuend.

Umzug

Seit Donnerstag, dem 9.6. wohne ich mit Wiebke bei Lorraine und Rob auf der orchard.  Das was eigentlich während unserer Arbeit dort unser Pausenraum war, is nun unser beider zu Hause, nunja, für die nächsten knappen drei Wochen.
wir haben dort alles was man so braucht, Küche mit allem drum und dran, Bad mit Dusche und Waschmaschine, und, was für Backpacker purer Luxus is, jeder von uns hat ein eigenes Schlafzimmer. Wobei beide ihre Bedürfnisse befriedigen durften, Wiebke hat eine Tür um Privatsphäre zu waren und ich hab zwar keine Tür, aber dafür ein echt riesiges Bett, worin ich mich dreimal wältzen kann und immer noch nicht raus falle.
Ein noch nicht ganz unerheblicher Grund, der uns den Entschluss fassen ließ ist, wir sparen jeder knapp 90,- Doller pro Woche, da wir nur noch 54,- zahlen müssen.
Ausser den Umzug und den Fakt, dass ich jetzt ein Auto hab, hat dieser Donnerstag noch eine Veränderung gebracht. Seit heute prunen, also verschneiden wir die Manderinenbäume, die wir leer gepflückt haben. Dabei muss man schon etwas mehr aufpassen und mehr nachdenken, als beim Pflücken, denn das Schneiden beeinflusst immerhin das Früchtetragen nächstes Jahr. Man darf nicht zuviel abschneiden, die alten vertrockneten Zweige müssen ab und die Stellen, die zu "buschig" wachsen müssen "gelüftet" werden. Genauso wie die Mitte des Baumes freigehalten werden muss. Da hat uns Rob schon eine grosse Verantwortung in die Hände gelegt, wie ich finde.
Dadurch, dass wir beide hier noch für die nächsten Wochen Geld verdienen, wurden natürlich unsere Reisepläne über den Haufen geworfen, heisst also kein gemeinsam auf den Mt. Egmont, oder Skydive über dem Lake Taupo und auch das Tongario-crossing steht auf der Kippe, denn das wäre für einen Wochenendausflug zu weit weg, das würde man Körperlich wahrscheinlich nicht in zwei Tagen schaffen.
Aber wenigstens haben wir uns für´s Wochenende die Glowworm Caves in Waitomo vorgenommen.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Letzter Mainstreet-Lodge-Tag


An Ausschlafen war heut nicht zu denken, denn es ist Autokauf angesagt, juhu...
Da Gereon allerdings in Kerikeri ist, und es nur einen Bus dorthin gibt, der 8:00 losfährt, war um 7:00 die Nacht vorbei. Schön, dass Gereon alles so kurzfristig organisieren konnte, denn ich hatte gestern erst bescheid gegeben, dass ich heut das Auto abholen werde. Er hat es gewaschen und vollgetankt, ohne weiteres ein Bett in Kerikeri bekommen und alle Sachen, also sprich die Campingausrüstung für mich gepackt.
Das Wetter hier ist schon krass, heftiger Regen gepaart mit strahlendem Sonnenschein kurios, aber wahr. Dafür sind die Kleinkinder weltweit anscheinend alle gleich in ihrem Verhalten. Wenn sie, in diesem Fall in kleiner Maorijunge von vielleicht fünf Jahren, schüchtern aber neugierig hinter ihrem Sitz bzw ihrer Mutter vorschielen und sich immerwieder in Sicherheit zurückziehen, aber letztendlich siegte doch die Neugier, was der alte, fremde Kerl dahinten mit seinem Buch macht. Und man muss automatisch schmunzeln, wenn man in solch funkelne Knopfaugen schaut.
Aber zurück zum Objekt der Begierde. Es handelt sich um eine Volvo 960, BJ ´93 und ein Kombi, sodass ich bequem auch dain schlafen kann. Zusätzlich sind auch noch zwei selbstaufblasende Isomatten, drei kuschlig-warme Decken, ein Zelt und eine Campingasurüstung vom Gaskocher bis zum Löffel im Preis mit inbegriffen. Das alles für 2.500 NZD, da kann man nicht meckern, ein fairer Preis, ein tolles bargane...


Und das hat alles so gut geklappt, perfektes timing, so kann ich mit Wiebke ab morgen individuell und unabhängig reisen...
Auf dem Rückweg hatte ich eine entspannte Fahrt entlang der Küste bei herrlichstem Sonnenschein, also gleich mal das Sonnendach geöffnet und den Wind um die Haare pfeifen lassen.
Zurück im Hostel herrschte irgendwie eine strange atmosphere...
Für den heutigen Abend war ein Buffet geplant, quasi ein leaving-dinner für die letzten worker hier im Hostel. Wir als picker wollten zusammenlegen, was wir auch taten, nur Surena hat ihr eigenes Ding gemacht, was ja völlig legitim ist. Nur waren alle anderen darüber verwundert und haben mich zu ihr geschickt, dies zu besprechen. Das wurmte mich ehrlich gesagt etwas, ich mein, alle haben einen Mund und sind des Englischen mächtig...             
Da ich, durch die kurze Nacht müde war, hat man mir diese leichte Aufregung auch optisch angesehen und prompt wurde ich als Zicke abgestellt, ich mein, wenn schon, dann doch Bock, soviel Zeit muss sein. Dies drückt natürlich die Laune und wie ich nunmal bin, regte mich das noch mehr auf... Nun wollten wir los zum Einkaufen, alles war starklar, aber wie ich in solchen Situationen nunmal bin, nervte es mich, sich Tati unbedingt noch mal umziehen und sich zurecht machen musste, hallo wir gehen nur einkaufen, und dann nochmal zurück, Jacke vergessen, ohhboahh!!!
Dann ging der Diskurs im pack´n save weiter und mir wurde schlechte Laune eingeredet, wobei Tati immer schön das von Wiebke bereits gesagte wiederholte, da hat man keine Chance. Wir hatten ein Limit gesetzt, doch die Preise hatten was dagegen, so wurde alles um 1 NZD teurer pro Person, aber hallo, wir reden über 0,50€ das ist doch echt Wahnsinn, da so ein Stress zu veranstalten, an unserem letzten gemeinsamen Abend. Schade, dass ich mich darüber aufregen muss, da muss ich wohl noch ein wenig an mir arbeiten und mich unter Kontrolle haben... calm down Andy...
Irgendwie hatte ich Tatjana an diesem Tag gefressen, aber für eine Bänkerin stellt sie sich manchmal echt, naja sagen wir mal an. Sie brauch zum Kauf eines Autos etwas mehr Geld, hat auf dem hiesigen konto aber zu wenig und vom dt. kann man nur limitiert abheben, also was macht man da?, richtig, jeden Tag ans Limit gehen und dann hier einzahlen, bis der gewünschte Betrag erreicht is, da sollte man als Bankkauffrau doch eigentlich drauf kommen können. ABER lassen wir das jetzt, einmal, okay zweimal durchgeatmet und Schwamm drüber.
Nun wurde gekocht und da sagten mir auch  die pommies es herrsche schon den gesamten Tag irgendwie bad mood, und sie meinten nicht mich. Vielleicht angespannte Stimmung, da Abschiedsstimmung?!?
Das Buffet sah dann echt lecker aus.



Ein riesen Salat von den pommies,

Spaghetti Bolo von Tatjana und Daniel,

Lasagne Vegetarian von Surina,


und warmer Apfelstrudel mit Vanillesauce von Wiebke und mir, hinzu kam noch Roast beef, pork mit mintsauce und eine Pavalova, ein Eischaum-Dessert von Allen und Claire.
Jeder hatte was zu Trinken und es wurde doch noch ein relativ angenehmer Abend, der aber nochmals getrübt wurde, da Claire einfach noch zwei worker von Pack ´n Save eingeladen hatte ohne uns zu fragen, immerhin haben wir bezahlt und gekocht, und es war unser leaving-dinner, das war nicht gut, da waren wir uns alle einig.
Leider gab es auch etwas weniger smalltalk als gedacht, alle haben gegessen und dann war´s schon wieder rum.
Ich sass zwischen Claire und Allen und damit in der Falle, denn na klar fragten sie mich nach meinen nächsten Vorhaben. Da sie aber nicht wissen durften, dass Wiebke und ich noch weiter bei Rob arbeiten werden, musste ich etwas tricksen. So hab ich unsere Pläne, welche ja wirklich bestanden, Tongario-crossing und Waitomo Caves z.B., etwas verzehrt dagestellt. Doch eine kleine Notlüge blieb mir nicht erspart, denn Claire wunderte sich, warum wir schon so früh, 7:30 aufbrechen wollten, tja, es is ein langer Weg...
Zusätzlich hat mir Allen auch noch einen Job hier im Hostel angeboten, Malerarbeiten, Teppiche wechseln und noch vieles mehr. Und wie´s der Zufall so will haben sie auch noch eine WOOFing-Adresse für mich. Mal sehen, wie ich das alles unter einen Hut bekomme, schliesslich geht´s jetzt erstmal für drei Wochen bei Rob weiter...
Die beiden werden den trubel im Hostel vermissen, jetzt wo keiner mehr da ist, sie werden sich zwar eine Woche über die Ruhe freuen, dann aber wird sich eine gewisse Sehnsucht einstellen, so sagten sie zumindest. Eigentlich wollen sie das Hostel aber verkaufen, scheint sich wohl doch nicht so zu lohnen, oder is zu viel Stress, aber das ist es doch immer, wenn man sein eigener Herr ist...

Gute Nacht

last pickingday


Ein echt super spassiges und harmonisches Team, v.L. Tatjana, Peter, Wiebke, Andy, Surena, Chris und ich im Vordergrund...

man kennt sich erst seit wenigen Wochen und doch ist es schon eine eingeschworene Gemeinschaft, es ist schon schade wenn es dem Ende entgegen geht.
Natürlich, wie hätte es am letzten Tag auch anders sein können, regnete es wie aus Eimern, was die Motivation noch mehr in den Keller fallen liess.
Die beiden pommies rushten heut wirklich durch die Bäume, um sicher zugehen, dass wir auch wirklich fertig werden. Denn so haben wir noch einen gemeinsamen freien Tag, bevor es für Peter, Andy, Tatjana und Daniel good by heisst.
Ab mittags schien dann doch noch die Sonne und so konnten wir diesen letzten Tag etwas geniessen. Zwischendurch fragte Rob Wiebke und mich, ob wir nicht Lust hätten, mit prunen weiter zu machen.  Obwohl wir beide schon detailierte Pläne für die nächsten Wochen geschmiedet hatten, wie Tongario-Crossing, der Vulkan von Frodo, oder in den Waitomo Caves die glühenden Würmchen zählen, haben wir zu gesagt. Es hatte die geldgier gesiegt, denn so konnten wir noch was verdienen, und da wir auch hier auf der Orchard wohnen werden, auch sparen, denn hier zahlen wir bei weitem weniger als im Hostel. Nur dürften Claire und Allen dies nicht erfahren, denn sonst könnten Lorrain und Rob echt trouble bekommen...