Freitag, 26. August 2011

...so is das Leben eben...



Nun wurde Lucas von der Polizei abgeholt und ins Krankenhaus gebracht. Es hatte sich herausgestellt, dass er seine Medikamente verweigerte. Was seine Verhaltensmuster erklärt. Sein Vater wurde informiert und hat sich sofort einen Flug nach Neuseeland gebucht, um seinen Sohn nach Hause zu bringen. Wie ich finde die beste Lösung, auch für Lucas, es wäre doch bestimmt auf Dauer zu gefährlich für ihn geworden. Denn so freundlich und aufgeschlossen die Kiwis auch sind, gegenüber Menschen mit Behinderungen sind sie doch sehr skeptisch, ja fast intolerant eingestellt. Schade für ihn, es hätte für ihn, wie für alle ein unvergessliches Erlebnis werden können. Heut kam er noch mal vorbei, um Aufwiedersehen zu sagen. Eine tolle Geste! Und nach drei Tagen im Hospital, war er wie ausgewechselt. Nicht mehr so aufgedreht, ja fast schon normal, aber was heisst das schon, normal...
Nun fliegt er mit seinem Dad über Sydney und Dubai wieder nach Deutschland.
Die Wohnungssuche läuft auch ihren Weg, wir müssen jetzt nur noch auf Antworten warten, haben aber drei Eisen im Feuer, wo es nicht schlecht aussieht. In einem Fall wollten wir eigentlich nur nach Kontaktadressen fragen und es stellte sich heraus, dass dieses ältere Ehepaar für zwei Monate nach England fliegt, das würde also prima passen. Ihre Wohnung ist natürlich voll ausgestattet, hat Internetz und SkyTV. Und es ist erstaunlich, denn die Zeit rennt immer schneller, aber ich bin total relaxt. Hab mich also der typischen Laidback-Mentalität der Kiwis schon völlig angepasst. Ich sag ja, irgendwie läuft immer alles.
aber es wird Zeit aus diesem Hostel zu verschwinden, nicht nur, dass es ab September viel zu teuer wird, nein hier hängen mir auch zu viele Deutsche rum. Und bei den ganzen jungen Dingern fühlt man sich fats verleitet, denn für´s Augen ist so einiges dabei, allerdings halt nur für´s Auge.
Auch Robert aus H-Town hier zu treffen war eine Wohltat, es fühlt sich irgendwie wie da Heim an. Wobei ich nicht wirklich weiss, ob ich das gut finden soll oder nicht, denn ich bin ja hier her gekommen, um anderes kennenzulernen und mich selbst natürlich auch. Doch et hat schon jefetzt, ma widda zu berlinern und ooch verstanden zu werden.
Doch ein paar Abstriche muss man auch hier machen. Da die Maori ursprünglich ein Volk der Krieger waren, haben dies die Jugentlichen noch nicht abgelegt. So ist die Gewaltbereitschaft und der Anteil an Jugendgangs relativ hoch. Es gibt fast jeden Tag handfeste Auseinandersetzungen in Bars oder Clubs, denn ausser Saufen und Prügel scheinen sie nix anderes zu kennen.

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