Nun bin ich also auch Tagelöhner, wobei es auf jeden Fall immer einen Job gibt, man weiss halt nur nicht was. Nur eines ist sicher, es hat immer was mit Baustelle zu tun und wer zu erst vor Ort ist, bekommt den besten Job. Die ersten zwei Tage hab ich z.B. Fensterrahmen auf einer Grossbaustelle durch die Gegend geliftet, bzw. am zweiten Tag Gartenbau auf einem Privatgrundstück betrieben. Heisst also, alte Holzpfosten und Gestrüb in einen skip gewuchtet, und das Erdreich geebnet. Harte Arbeit für gutes Geld, der einzige Wehrmutstropfen ist, ich muss 5:00 Uhr früh aufstehen. Aber deswegen bin ich ja hier in Auckland, zum Arbeiten.
Zusätzlich arbeite ich auch noch als Kellner bei grösseren Veranstaltungen. Dorthin vermittelt mich die selbe company, welche mich auch während der Rugby-WM beschäftigt.
Da war gestern mein erster Tag. Eine VA mit 320 Gästen aus der highsociety, sprich Manager der hiesigen Telekom z.B., oder GWS, da weiss ich nicht mehr was das heisst, naja, jedenfalls händeln diese Manager nicht nur Millionen. Es war eine awardshow, wo einige von ihnen ausgezeichnet wurden und z.B. Flüge nach Singapur gewonnen haben, vom Feinsten also. Gott sei Dank bin ich vom Fach und konnte somit meinen eigenen Überblick behalten. Beim Champusempfang war noch alles supi. Danach war ich eigentlich als dinnerservice eingeteilt, aber unser supervisor höchstpersönlich hat mich in mein Revier geschickt, Weinservice, was dem dortigen winewaiter gar nicht gefallen hat. Somit hätt´ich auch fast beim Entré gefehlt, konnte mich aber noch rechtzeitig einreihen. Aber das Chaos war vorprogrammiert. Keinerlei Anzeichen von gutem Service, welchen man ja auch bei solchen VA´s abliefern kann und sollte. Die Kellner sind wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend geirrt, beim Versuch dem Chefkellner zu folgen, der anscheinend selber den Überblick verloren hatte. Es war jedenfalls kein System zu erkennen. Auch beim cleaning der einzelnen Gänge wurde, anstatt in der gleichen Reihenfolge wie beim Einsetzen, kreuz und quer ausgehoben, sogar dort wo noch gespeist wurde. Nach den mains hatten wir dann knapp40 Minuten Pause bis zum Dessert. Daraus wurde eine Stunde, wie das nunmal so ist. Allerdings wurde uns eine Raucherpause untersagt. Also hab ich das lustige Treiben der crew untereinander beobachtet. Als ich fragte, ob irgendetwas vorzubereiten wäre, war die Antwort nein und siehe da, 5 Minuten bevor das Dessert serviert wurde herrschte Trubel, denn man musste ja noch den Kaffeeservice vorbereiten. Ha hab ich innerlich gelacht, was für eine Organisation. Auch beim Ausheben der Brotteller, wohlgemerkt auf Anweisung erst nach dem Dessert, war ich der einzige, der einen kompletten Tisch, 10-12 pax, aushob, alle anderen sind wieder kreuz und quer rumgeirrt und immer nur fünf, sechs Teller. Dann begann der Spassige Teil des Abends, ich wurde zur Bar abbestellt, wo ich das bunte Treiben der betrunkenen Oberen aus nähster Nähe miterleben konnte. Auf einmal waren wir sieben Mann hinter der Theke, viel zu viel. Trotz alle dem hat´s Spass gemacht und ich war wieder in meinem Element. Und auch hier scheint meine Art und mein Wesen bei den Gästen gut anzukommen. My English is better, then I thought, jedenfalls gab´s keine Probleme.
Hab nur noch ein kleines Problemchen.
Da es mit dem Job auf Waiheke ab Sebtember nicht so geklappt hat, wie ich´s wollte, das Hostel ab September zu teuer, bzw. ausgebucht is, muss ich mir jetz ne Wohnung suchen. Auf trademe, was sowas wie ebay is, halt nur nur in NZ, hab ich schon drei Anfragen verschickt, warte nur noch auf Antwort. Danish, der Inder im Hostel, hat mir zusätzlich versprochen sich mal umzuhören, schliesslich hat er ja gute Kontakte. Und da er mich mag, hilft er mir gern. Also scheint das auch zu laufen.
Was bin ich für ein Glückspilz.
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