Vorab, frohes Ostern
und es war ein wundervolles Wanderwochenende
Es soll die schönste Insel sein, hab zwar noch nicht viel gesehen, aber dort ist´s wirklich herrlich.
Die Überfahrt war schon mal der Hammer, optisch betrachtet, die Sonne lachte, nein, es war ein breites Grinsen und in dem türkis-blauem Wasser folgte eine Insel nach der anderen, meistens unbewohnt, soweit ich das von der Fähre beurteilen konnte. Und der Blick auf die Skyline von Auckland.
Der Hafen, Matiatia Wharf, von Waiheke Island ist in einer kleinen aber feinen Bucht gelegen, so klein, dass vielleicht zwei, maximal drei Fähren gleichzeitig durch passen würden.
Dort hab ich als Touri natürlich erstmal den Blick auf´s Meer genossen und mich mit einem Apfel gestärkt.
So gestärkt und begeistert gings los, im Südwesten der Insel, der Nordosten, Stoney Batter, war mein Ziel.
Die Sonne lachte noch immer, und da ich leider keine so detailierte Karte besass, folgte ich erstmal der Hauptstrasse, welche mich ins Ortszentrum brachte, der Ort hiess, nee, heisst Onerango, der total auf Tourismus eingestellt ist.
Also bloss schnell weg dachte ich und bin querfeldein gelaufen, bzw. bin ich einem kleinem Wanderpfad gefolgt, der Klein Onerango heisst.
Der etwas steile Aufstieg hatte sich gelohnt, ich war ungefähr eine Stunde unterwegs, deshalb der richtige Ort für ´ne kleine Pause.
Nachdem ich eine Oma, sehr liebevoll, wie Omas nunmal sind, nach dem Weg gefragt hatte, ging´s weiter.
Doch schon an der nächsten Kreuzung war ich schon wieder orientierungslos, ich wusste, dass ich in nordöstlicher Richtung muss, aber da stand ein Haus. Also wieder jemanden gefragt, sind ja hier fast alle aufgeschlossen und freundlich.
Dieser ältere Herr sah mich ungläubig an, als ich ihm von meinem Vorhaben berichtete, "cause it´s really far and you like to arrive this evening, before sunset?" Ja na klar will. "you can follow this road to the end and then turn right, i cross my fingers" "thanks see ya"
Ich bin gelaufen und gelaufen und die Sonne war mein stetiger Begleiter, dem zu folge war ich komplett durchnässt und es hat nicht geregnet.
Nach knapp vier Stunden, ich muss fertig ausgesehen haben, denn das war ich ja auch, stoppte ein Wagen und eine nette Lady fragte " you wanna ride?", das kam mir natürlich gelegen, quasi eine kleine Verschnaufpause.Als ich auch ihr meinen Plan erläuterte, sagte sie nur " I can´t believe that, I never heared before, that someone does it, you must be crazy" Ja ein bisschen vielleicht.
Die fünf minuten im Auto waren wirklich die Rettung, denn für diese Strecke hätte ich zu Fuss bestimmt ´ne knappe Stunde gebraucht, denn es ging bergauf und bergab.
An der Kreuzung, wo sich mich rausgelassen hatte, stand ein Schild, Stoney Batter 4km, fein dachte ich, nicht ahnend, das die Kiwis Entfernungen anscheinend mit luftlinie angeben, denn diese Schotterstrasse zog sich durch eine wunderbare ruhige Landschaft, scheinbar endlos in die Länge.
Den letzten Km nahmen mich zwei junge Mädels mit, welche einen Jogger auflesen wollten. Und auch hier hörte ich wieder "the crazy germans". Dann die letzten 500m zu Fuss und ich war am Ziel, ziemlich erschöpft aber glücklich.
Mit einem herrlichen Sonnenuntergang wurde ich während des Zeltaufbaus belohnt.
Als ich damit ferig war, wars auch schon fast dunkel, noch eine wohlverdiente Zigarette und die finstere Nacht war hereingebrochen, welche einen sternenklaren Himmel zeigte.
Während der Nacht regnete es, aber das Zelt, welches ich mir von Lars geliehen hatte hielt dicht.
Ein schöner Sonnenaufgang hat mich am Morgen begrüsst, bis ich aber mit Zeug zusammen packen und auf den Berg kraxeln fertig war, hatte sich eine Wolkenfront vor die Sonne geschoben.
Frühstück in mitten von Kühen, die Stoney Batter ihr Eigen nannten, um sieben Uhr morgens. Eine herrliche Ruhe um mich herum.
Ich war ein wenig froh, dass sich die Sonne auf meinem Rückweg versteckte. Die ersten Touris kamen mir entgegen.
Am Ende der Schotterstrasse, also nach knappen vier km machte ich Rast an der Kreuzung, in der Hoffnung, es würde mich jemand mitnehmen.
Und tatsächlich, als ich mich grad auf den Weg machen wollte hielt Becky an.
Sie stammt aus London und lebt hier schon seit 2004.
Auch sie war von meiner Leistung beeindruckt, ich wundere mich selbst, wie fit ich bin.
Als wir so im Plaudern waren, ich ihr erzählte wer und von wo ich bin, und was ich so die letzten Jahre getrieben hab, steckte sie mir ihre Nummer zu.
Sie und ihr Mann planen ein Café zu eröffnen und ich solle mich unbedingt bei ihr melden, ab September würde es losgehen. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber allerdings schon fast sicher im Stadion zur RugbyWM arbeiten werde muss ich mich danach melden, so sind wir dann auch verblieben.
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